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Marketing-TIPP: Gruppen in sozialen Medien für Marketing nutzen

Sie überlegen vielleicht mit Ihrem Unternehmen in den sozialen Medien aktiv zu werden? Dann empfehlen wir Ihnen Gruppen oder Communities zum professionellen Austausch. Warum Gruppen gerade für B2B und KMU ideal sind und wie Sie Ihr Community-Management erfolgreich gestalten, lesen Sie in unserem Leitfaden.

Um die sozialen Medien erfolgreich für Ihre Unternehmenszwecke zu nutzen ist es wichtig, dass Sie deren besondere Eigenschaften beachten. Da ist zum einen die soziale Komponente: Die sozialen Medien funktionieren am besten über Beziehungen. Ein anonymes Unternehmen hat es recht schwer in persönlichen Kontakt zu seiner Zielgruppe zu kommen, es sei denn es hat bereits eine große Marke und ist Trendsetter. Alle anderen tun gut daran, über persönliche Profile und nicht nur einzig über das Unternehmensprofil zu kommunizieren.

Zum anderen erschwert es die besondere Kommunikationsweise in den sozialen Medien, sich Gehör zu verschaffen. Denn im Gegensatz zum Zwiegespräch (oder der 1:1 Kommunikation etwa in einem Telefonat und beim Emailverkehr wie in Abb. 1 oder der 1:n Kommunikation bei einem Vortrag und einer veröffentlichten Pressemeldung wie in Abb. 2) sprechen hier alle mit allen ohne eine vorgegebene Kommunikationsrichtung (= n:n Kommunikation siehe Abb. 3).

Kommunikation in sozialen Medien

Wenn alle reden: Nachrichtenflut!

Je größer die Nachrichtenflut ist, desto mehr nimmt die Aufmerksamkeit ab, die der Leser den einzelnen Botschaften schenken kann. Dadurch wird es umso schwieriger, mit seinen Beiträgen in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erhalten. Überlegen Sie einmal für sich selbst, welche Botschaften Sie da noch wahrnehmen: Sie nehmen hauptsächlich die Posts wahr, deren Absender für Sie eine besondere Bedeutung hat - bspw. wenn er Bekannter, Kollege oder Vorbild ist. Und es kommen die Nachrichten an, die Sie zu 100% interessieren.

Gruppen in den sozialen Medien: Inseln in der Nachrichtenflut

100% Interesse an einem Thema haben die Personen, die sich in den sozialen Medien in einer Gruppe zusammenfinden. Sie werden Mitglieder dieser Community, weil sie den Austausch suchen, von anderen lernen möchten und auch ihr eigenes Wissen und ihre Erfahrungen gern weitergeben. Dabei bietet eine Gruppe innerhalb der einzelnen Netzwerke einen "geschützten Raum" in dem dieser Austausch und eine Begegnung auf professioneller Ebene stattfinden können.
Genau das sind die Gründe, die dafür sprechen, dass Gruppen in den sozialen Medien sich gerade für B2B-Unternehmen und technische KMU eignen. Hier können Sie auf persönlicher Ebene und in einem sicheren Raum Ihre Expertise zeigen, Ihr Know-How unter Beweis stellen und damit potentielle Kunden auf sich aufmerksam machen. Gruppen sind also ein ideales Mittel für die Kundenansprache und Kundenbindung.

Wenden Sie diese Erkenntnisse jetzt einmal auf Ihr Unternehmen an. Es steht synonym für bestimmte Themen: Denn Sie sind in einer bestimmten Branche tätig, haben ein spezielles Produkt- oder Dienstleistungsportfolio und günstigenfalls ein Alleinstellungsmerkmal. Nutzer in den sozialen Medien interessieren sich für genau diese Themen, Sparten oder direkt für die Anwendung bestimmter Produkte. Mit einer Community oder Gruppe führen Sie diese Interessenten zusammen und können sie zum Austausch einladen. Sie kommen in Kommunikation mit Ihrer Zielgruppe und die Zielgruppe erfährt soziale Beziehung auch im Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern. Bei dieser recht direkten, aber auch innerhalb der Gruppen vertraulichen Kommunikation, haben alle Seiten etwas davon: Die eine Seite lernt die Wünsche und Bedürfnisse ihrer potentiellen Käufer kennen. Und die andere Seite hat einen direkten Draht zum Hersteller oder Experten und erfährt oft als erste Insiderinformationen.

So gelingt Ihr Community-Management

1. Auswahl des richtigen Netzwerks

Prädestiniert für Communities auf professioneller Ebene sind die beruflichen Netzwerke XING und LinkedIn. Aus nahezu allen Branchen und zu fast allen Themen haben sich hier Communities gegründet. Bei XING werden Sie hauptsächlich Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum finden. Wohingegen sich bei LinkedIN die Mitglieder länder- und kontinentübergreifend an den Communities beteiligen. Beachten Sie, dass je nach Gruppenthema deutsch keine Verkehrssprache ist. Auch Facebook bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, sich in Gruppen zusammen zu tun und den Austausch mit Gleichgesinnten zu suchen. Die freizeitorientierten Communities überwiegen hier jedoch anteilig gegenüber den beruflichen Gruppen.

2. Erst recherchieren, dann gruppieren

Machen Sie zunächst einen sorgfältigen Check in dem sozialen Netzwerk, in dem Sie starten möchten: Welche Gruppen gibt es bereits zu Ihrem Thema? Ist der Markt schon besetzt? Vielleicht wählen Sie dann lieber ein Nischenthema als Variante? Bedenken Sie: Zu breit angelegte Themen in Gruppen sind meist schwierig zu händeln. Oder Sie verorten das Thema lokal. So könnten Sie durch persönliche Treffen der Interessenten Ihr aktives Netzwerken verstärken!

3. Geschlossene oder offene Gruppe

In allen drei sozialen Netzwerken XING, LinkedIN und Facebook gibt es sowohl offene als auch geschlossene Gruppen. Geschlossenen Gruppen bieten dabei einen besonders geschützten Kommunikationsbereich. Denn hier sieht man nur die Inhalte, Beiträge und Diskussionen, wenn man genehmigtes Mitglied der Gruppe ist. Und den Zugang muss man v.a. bei sehr spezialisierten Themen beantragen. So wird versucht sicherzustellen, dass sich keine Werbetreibenden in die Gruppen schleichen und dass wirklich nur mitmacht, wer von der Materie etwas versteht. Um den Zugang zu beschränken lassen einige Fachgruppen sogar kleine Eingangstests beantworten.
Bei geschlossenen Gruppen gilt es jedoch zu beachten: Die Reichweite der hier veröffentlichten Beiträge ist pur auf die Gruppenmitglieder beschränkt! Viral gehen Sie mit Posts in einer geschlossenen Gruppe nicht - Ihre maximale Reichweite mit den Aktivitäten in einer solchen Gruppe ist so groß wie die Anzahl der Mitglieder - aber Sie können sich sicher sein, einen qualitätvollen Austausch mit einer hochmotivierten Leserschaft zu erreichen.

4. Gründen oder Mitmachen

Egal ob offene oder geschlossene Gruppe: Es gibt zwei Wege Communities in den sozialen Medien zu nutzen. Entweder Sie gründen selbst eine Gruppe. Oder Sie werden Mitglied in einer Gruppe und dort aktiv.
Als Gründer einer Gruppe sind Sie automatisch Ihr Moderator. Ihre Aufgabe ist es Themen zu steuern und zur Diskussion anzuregen. Stellen Sie Fragen und kommentieren Sie Antworten, korrigieren Sie wenn nötig oder weisen Sie auf andere Ansichten hin. Als Moderator sollten Sie neue Mitglieder begrüßen und in das Gruppengeschehen einbeziehen. Auch ist es Ihre Aufgabe auf die Einhaltung der Regeln zu achten (siehe nächster Punkt) und diese wenn nötig durchzusetzen.

Tipp aus der MAXKON-Technikredaktion

Starten Sie die Gruppen nicht alleine. Suchen Sie sich mindestens einen weiteren Mitstreiter bzw. Co-Moderator, um die Betreuung der Community auch während Ihres Urlaubs oder einer dienstlichen Abwesenheit gewährleisten zu können. Ihre Co-Moderatoren bringen zudem weitere Aspekte in die Community mit ein und haben bestimmt eine etwas andere Sicht auf das Thema.

Egal ob Sie gründen oder „nur“ mitmachen: Ihre Beiträge können Sie ganz unterschiedlich gestalten. Von Umfragen, Fragestellungen zur Anregung von Diskussionen, Tipps zur Anwendung Ihres Produktes, Videos, Grafiken, Schaubilder...all das lässt sich über Gruppen an die Mitglieder ausspielen. Bleiben Sie dabei aber immer fachlich und persönlich. Betreiben Sie echtes Netzwerken! Posten Sie daher nicht nur Beiträge über Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen. Sondern verhalten Sie sich so, wie Sie sich auch auf einer „analogen“ Netzwerkveranstaltung verhalten würden: Stellen Sie Fragen, beteiligen Sie sich an Diskussionen und blicken Sie über den Tellerrand. Schreiben Sie in verständlicher Sprache und achten Sie auf Ihren Ton. So schaffen Sie Vertrauen und erreichen das vorangestellte Ziel: Als Experte bekannt zu werden, dessen Beiträge man gerne liest.

5. Namen sind wichtig und ohne Regeln geht es nicht

Sie haben sich für eine eigene Gruppe entschieden und das passende Thema gefunden, dann wählen Sie nun einen guten Namen für Ihre Gruppe. Er sollte über die Suche gut auffindbar sein, eindeutig das Thema erkennbar machen und Spezifikationen deutlich herausstellen. Formulieren Sie eine Art „Über uns“-Seite für Ihre Gruppe, die jeder, der sich für die Gruppe interessiert, eingangs zu lesen findet. Beschreiben Sie, welche Mitglieder Sie sich wünschen bzw. wer sich angesprochen fühlen sollte. Schildern Sie den Zweck, den die Gruppe verfolgt. Wir empfehlen dringend, darauf hinzuweisen, dass es um Austausch auf professioneller Ebene geht und platte Werbung für Unternehmen oder Produkte nicht erwünscht ist. Und machen Sie deutlich, wie mit Verstößen gegen die Regeln verfahren wird.

6. Mitgliedergewinnung

Wenn klar ist, welche Branchen, Berufsbezeichnungen oder Positionen Sie als Mitglieder ansprechen möchten, sollten Sie nicht allein darauf warten und hoffen, dass Ihre Gruppe von Interessenten gefunden wird und wächst. Sie sollten das soziale Netzwerk gezielt durchsuchen und den Kontakt zu potenziellen Gruppenmitgliedern aufnehmen. Senden Sie eine freundliche Einladung über Ihr Profil an den ausgewählten Kontakt, begründen Sie kurz, warum Sie denken, die Gruppe könnte von Interesse sein und vergessen Sie nicht den Link mit zu senden. Nicht nur als Moderator oder Gruppengründer dürfen Sie Kontakte in Gruppen einladen, das geht auch als einfaches Mitglied. Die sozialen Netzwerke bieten dafür sehr nutzerfreundlich eigene Buttons für die Weiterempfehlung an.

Im Überblick

  • Überlegen Sie sich, in welchem sozialen Netzwerk Sie aktiv werden möchten und untersuchen Sie den Markt für Gruppen.

  • Werden Sie entweder Mitglied einer passenden Fachgruppe oder suchen Sie sich ein Expertenthema und gründen eine eigene Gruppe dazu.

  • Bei Gründung: Entscheiden Sie, ob Sie die Gruppe offen oder privat halten möchten. Achten Sie auf einen aussagekräftigen Namen und stellen Sie sinnvolle Regeln auf. Starten Sie nicht allein in eine Gruppengründung, sondern holen Sie sich Verstärkung!

  • Betreiben Sie aktives Netzwerken! Egal ob als einfaches Mitglied oder Gruppenmoderator: Überlegen Sie sich gute Beiträge, die nicht nur ein Loblied auf Sie, Ihre Unternehmen oder Ihre Produkte singen, sondern zeigen, dass Sie Branchenkenntnis und Detailwissen besitzen und dieses gerne teilen. Beteiligen Sie sich an Diskussionen und lassen Sie Kommentare nicht unbeantwortet! Laden Sie andere Kontakte in die Gruppe ein und vergrößern Sie so Ihren Wirkungskreis.

In gut geführten und moderierten Gruppen werden die Mitglieder rasch das Gefühl haben, die Moderatoren und bestimmte Mit-Interessenten zu kennen. Die persönliche Ebene ist bereitet und der Beziehungsaufbau begonnen. Und der ist, wie bereits eingangs geschildert, wesentlich, um in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erhalten und eine Bindung aufzubauen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

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